Eine kleine (Heim) – Werkzeugkunde

Was du zu Hause haben solltest:

Fragst du dich auch was eigentlich alles in so einen Werkzeugkasten hinein sollte und ob man den überhaupt braucht? Bewunderst du andere, die wie selbstverständlich ihr Werkzeug auspacken und mal eben ein Regal an die Wand dübeln oder die Reifen wechseln?

Für viele ist es sicher selbstverständlich Werkzeug zu Hause zu haben und die meisten nutzen nicht nur einen Hammer und einen Zollstock. Aber vielleicht gehörst du auch zu denen, die kein Werkzeug besitzen, weil sie sich nicht ran trauen oder bisher ein anderer für dich die kleinen Aufgaben im Haushalt erledigt hat. Vielleicht ist es einfach Zeit für einen werkzeugtechnischen Neuanfang oder du willst mal kurz checken, ob du gut ausgestattet bist? Dann ist dieser Artikel genau richtig für dich.

Hiermit möchte ich dir gern eine nützliche Grundausstattung an die Hand geben, die man zu Hause haben sollte um die meisten Dinge, die man selbst machen kann, auch machen zu können. Natürlich kommt es darauf an wie viel du dir zutraust, wie viel Erfahrung und Übung du im Heimwerken hast und welche Aufgaben bei dir überhaupt anfallen. Aber keine Angst, dieser Artikel ist für Anfänger und Neulinge geschrieben. Hier gibt es kein Fachchinesisch.

Richte deinen Bestand an Werkzeug nach deinem Können. Was nützen dir die tollsten Werkzeuge, wenn du sie nie nutzt. Es sei denn du hast Gasthandwerker ohne eigenes Werkzeug ;-). Und wenn du dir handwerklich nicht viel zutraust … Können kommt von Übung. Schau doch einfach mal auf YouTube. Dort gibt es jede Menge Anleitungsvideos und viele Baumärkte geben mittlerweile auch Kurse zu allen möglichen Themen. Auch Facebook ist eine tolle Quelle für Trainer im Heimwerken.

Um es für dich etwas leichter und übersichtlicher zu gestalten, habe ich die Ausstattung mal in drei aufeinander aufbauende Stufen unterteilt. Außerdem habe ich dir Links zu Beispielen beigefügt, damit du eine Vorstellung bekommst was ich meine. Du wirst sehen, ich habe eine Vorliebe für Bosch blau, Wera und Stanley. Das hat einen einfachen Grund. Bei Wandschutz Nielsen benötigen wir jeden Tag Werkzeug und das muss eine gute Qualität haben. Wie bei jeder Arbeit rauben einem minderwertige Hilfsmittel die Lust an der Arbeit. Also tue dir einen Gefallen und kauf dir etwas Gutes. Du hast auch lange etwas davon.

Die Minimalausstattung - das solltest du unbedingt zu Hause haben

Die klassische kleine Handwerksarbeit, die in jedem Haushalt anfällt, ist doch einen Nagel in die Wand zu schlagen um ein Bild aufzuhängen. Das kann, zur Not mit etwas Übung oder einem Nagelhalter, jeder. Also brauchst du einen Hammer. 300 g sind für den Anfang ein gutes Mittelmaß. Wenn du wirklich nur kleine Nägelchen in Gipskarton schlagen möchtest, tun es auch 100 g, aber man weiß ja nie.

Darüber hinaus können und wollen die meisten auch mal selbst gekaufte Möbel aufbauen. In der Regel liegt meist ein Inbus-Schlüssel bei, gelegentlich benötigst du aber auch einen Kreuzschlitzschraubenzieher oder wenn du schneller sein willst einen Akkuschrauber mit dazugehörigen Bits. Hier würde ich lieber zu einem kleineren Gerät raten. Damit du in möglichst viele Ecken damit kommst. Viele Profis nutzen mittlerweile hauptsächlich Torx-Schrauben, da diese für das Bit eine stabile Aufnahme bieten die nicht so schnell ausschlägt. Ich würde dir deshalb zu einem kleinen Sortiment aus diesen drei Schraubenkopfsorten (Schlitz, Kreuz und Torx) raten. Dann bist du auf alles vorbereitet.

Ein Zollstock zum Ausmessen (achte auf Qualität, ein guter Zollstock rastet bei 90 Grad ein und bricht nicht so leicht, wenn du ihn biegst) und eine kleine Wasserwaage zum Ausnivellieren sind dabei auch hilfreich. Zum Beispiel kannst du damit sicherstellen, dass dein Schrank auch bei abschüssigem Boden gerade steht und nicht alles herunterrollt. Ich würde mir eine Wasserwaage in 40 cm und 100 cm anschaffen. Möchtest du mal in einem Schrank oder einen engen Nische ausnivelieren ist die metrige meist zu lang. Möchtest du aber zum Beispiel mal ein längeres Regalbrett ausrichten oder die Nägel für ein großes Bild auf eine Linie bringen ist die 40cm Wasserwaage einfach zu kurz.

Ich finde noch ein Cutter-Messer nützlich, denn das kann man für alles möglich gebrauchen. Etwas Schleifpapier in verschiedenen Körnungen von ganz fein (180) bis grob (80) – damit kannst du zum Beispiel auch mal den Dorn eines gekürzten Ohrsteckers wieder glätten.

Außerdem solltest du mindestens eine Kneifzange (damit du die Nägel auch wieder aus der Wand bekommst) und eine Kombizange (Flachzange mit Schneide - damit du den Ohrringdorn kürzen kannst) zu Hause haben.

Hier noch einmal die Zusammenfassung:

Die Normalausstattung - für mehr Möglichkeiten

Auch die Normalausstattung ist noch relativ übersichtlich. Ab hier lohnt sich auf jeden Fall die Investition in einen ordentlichen Werkzeugkasten. Du kannst entscheiden ob du lieber Metall- oder Kunststoff möchtest. Metall ist stabiler aber schwer, Kunststoff mit der Zeit womöglich empfindlicher aber dafür leichter und griffiger. Entscheide nach Geschmack. Ein guter Werkzeugkasten ist immer so stabil, dass man sich auch mal drauf stellen kann.

Immer dabei sollten auch einfache Dinge sein wie ein Bleistift, eine Kuli-Mine bzw. ein Spezialstift zum Anzeichnen von Löchern und etwas Holzkaltleim. Zwirn, etwas Paketschnur, Gummiband, Isolierband, eine Häkelnadel, etwas Draht ... alles Kleinigkeiten die bei provisorischen Hilfsreparaturen oder kleinen Rettungsaktionen hilfreich sein können.

Eine Säge ist ebenfalls nützlich, um mal ein Brett kürzen zu können oder einen kleinen Ausschnitt machen zu können, wenn zum Beispiel ein Schrank nicht in eine Nische passt weil das Fensterbrett vorspringt. Ich würde zur japanischen Zugsäge raten. Die ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber viel besser zu handeln als ein Fuchsschwanz. Wenn du auch Metalle bearbeiten willst, benötigst du zusätzlich eine Bügelsäge mit Metallblatt.

Zur Normalausstattung zähle ich auf jeden Fall auch eine Bohrmaschine. Der oben genannte Akkuschrauber erledigt normales Bohren in Holz und Gipskarton, aber für größere Aufgaben wie Beton oder Fliesen bohren benötigst du eine Maschine mit mehr Kraft bzw. Drehmoment. Wenn du dir diese Maschine neu anschaffst, dann ein Gerät mit Schlagwerk und ggf. Rechts-/Linkslauf. Wenn du dir einen Koffer kaufst, dann sind meist einige Standardgrößen an Metall- und Stein-Bohrern beigelegt.

Abgerundet wird die Ausstattung durch einen Maulschlüsselsatz evtl. auch mit Ringschlüsseln. Ich bevorzuge Maulschlüssel, da man mit Ringschlüsseln nicht überall rankommt. Aber wenn es beides zusammen gibt, dann beides zusammen. Beide haben ihre Vorteile.

Und auch hier eine Zusammenfassung:


Holzkaltleim, z. B. Ponal Express 225G
Isolierband, z. B. 5 Rollen VDE Isolierband Isoband Elektriker Klebeband PVC 15mm x 10m DIN EN 60454-3-1 Farbe: schwarz
Draht, z. B. Stahldraht, 250m / 1,8mm, verzinkt Weidezaundraht Weidezaun
japanische Zugsäge, z. B. Ryoba Komane 240
Bügelsäge und passende Metallblätter, z. b. Ryoba Komane 240
Schlagbohrmaschine mit passenden Stein- und Metallbohrern, z. B. Bosch Professional GSB 19-2 RE Schlagbohrmaschine (2-Gang, 13 mm Schnellspannbohrfutter, Tiefenanschlag, Zusatzhandgriff, 850 W, Koffer) blau, 060117B500
Maulschlüsselsatz / Ringschlüsselsatz, z. B. Wera Joker Maul-Ringratschenschlüssel-Satz, 11-teilig, 05020013001

Die Profiausstattung - damit löst du nahezu jedes Problem

Das könnte hier nun nahezu zur unendlichen Liste werden. Je nachdem was man vorhat. Möchte man ein Haus durchsanieren braucht man wesentlich mehr als in einer Wohnung mit normalen "Heimwerker-Problemen". Aber hier mal die Werkzeuge, die ich präferieren würde.

Ich würde mir in jedem Fall eine ordentliche Kabeltrommel kaufen. Nichts ist nerviger als wenn man mit der Bohrmaschine arbeiten will und dann keine Steckdose hat und erst rum rennen muss um eine Verlängerungsschnur zu suchen. So eine Kabeltrommel steht im Keller und "verschwindet" nicht so schnell, da sie zu unhandlich und unpraktisch ist, um damit im Haushalt dauerhaft etwas damit anzufangen. Achte auf die Schutzklasse IP54.

Sehr nützlich finde ich auch eine Gehrungslade. Diese nutzt man um Leisten im 45 Grad-Winkel abzusägen und so perfekte Innen- bzw. Außenecken herstellen zu können, wenn man zum Beispiel Fußbodenleisten montiert.

Und natürlich eine Kartuschen-Pistole für Kleber- und Silikonkartuschen. Aus eigener Erfahrung - kauf dir bitte keine billige. Der Kleber bzw. das Silikon müssen mit viel Druck durch eine kleine Düse gepresst werden und das braucht Kraft. Billige Pressen haben keine gute Übersetzung und du quälst dich nur um irgendwas aus der Kartusche raus zubekommen. Teste bevor du kaufst oder lass dir eine vom Profi deines Vertrauens empfehlen.

Für das Silikonieren kannst du dir auch noch einen Satz Fugengummis zulegen. So kannst du schnell die Fugen im Bad und in der Küche nachziehen oder reparieren. Da kommt auch wieder das Cutter-Messer ins Spiel, mit dem du zum Beispiel super alte Silikonfugen rausschneiden kannst.

Etwas teurer in der Anschaffung, aber so vielseitig und gut zu handhaben, ist ein Multitool. Ich selbst habe die SuperCut von Fein und ich liebe dieses Werkzeug. Es ersetzt mit etwas Übung und Gefühl die Stichsäge und je nach Material sogar eine Tauchsäge. Durch die verschiedenen Aufsätze lassen sich von schleifen über schaben bis hin zu trennen alle möglichen Aufgaben erledigen. Wer noch eine Schippe drauf legen will, kann sich ergänzend noch eine Tauchsäge kaufen. Am besten gleich mit einstellbarem Gehrungswinkel, dann kannst du dir die Gehrungslade sparen.

Nützlich ist auch ein Anschlagwinkel für 90° Winkel. Die benötigst du für das winklige verlängern eines Messpunktes zum Beispiel. Und zum Schluss würde ich noch einen Tischlerhobel sowie Stemmeisen und Stechbeitel empfehlen. So kann man schnell Materialüberstände entfernen und Werkstoffe begradigen.

Ergänzen zu den beiden obigen Listen auch hier die Zusammenfassung:

Wie ich schon sagte, die Liste könnte man unendlich verlängern und jeder hat so seine eigenen Vorlieben bzw. Anforderungen. Aber mit diesem Werkzeug bist du schon sehr gut dabei. In diesem Level ist natürlich die Investition auch um einiges höher und du kannst vermutlich nicht gleich alles auf einmal anschaffen. Aber ich kann dir nur nochmals ans Herz legen nicht bei der Qualität zu sparen. Du ärgerst dich. Und lass dich nicht von der tollen Werbung der Baumärkte blenden. Schau lieber mal nach den Marken, die deine Handwerker benutzen. DAS ist gutes Werkzeug.

Zu den Marken, die ich empfehle, gehören:

  • Makita
  • Fein
  • Festool
  • Würth
  • Stiehl
  • Metabo
  • Bosch blau
  • Stanley
  • Wera
  • Fiskars

In diesem Sinne, wünsche ich dir einen warmen Frühling und einen herrlichen Sommer um möglichst viele coole Selbermach-Projekte realisieren zu können.

Bleib sauber

Deine Nancy von Wandschutz Nielsen

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